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360 Route 15. [16.]SÛLEM

Unser Weg nach Sûlem führt von Zerʿîn nordwärts über die
Thalsohle hin, zu den Höhen des Djebel Dahi. Nach 15 Min.
erreicht man eine Cisterne Bîr es-Swêd; nach 15 Min. ein Bach-
bett
; hier geht ein Weg l. nach Nazareth; mehr in NO. Richtung
erreicht man das am SW.-Abhang des Djebel Dahi gelegene kleine
Dorf Sûlem.

Historisches. Sûlem, schon in früher christlicher Zeit mit l geschrie-
ben
, entspricht dem antiken Sunem, einer Stadt des Stammes Issaschar.
Hier schlugen die Philister Satil gegenüber das Lager auf (I Sam. 28, 4).
Wahrscheinlich stand hier auch das Haus der Sunamitin, bei welcher der
Prophet Elisa einkehrte und deren Sohn er erweckte (II Kön. 4, 8). Der
Berg, an welchem das Dorf liegt, kommt bei Hieronymus zuerst unter
dem Namen Hermon vor; man nennt ihn daher den kleinen Hermon.
Es ist anzunehmen, dass unter dem Hügel More, nördlich von welchem
die Midianiter lagerten, bevor sie von Gideon geschlagen wurden (Richter
7, 1), dieser Gebirgszug gemeint ist; heute heisst er nach einem nahe
dem Gipfel (553m hoch) gelegenen Dorf Djebel ed-Daki. Die Aussicht
von Sûlem aus umfasst die westliche Ebene.

Wir folgen nun NNW. dem nach Nazareth führenden Weg.
Zuerst geht man dem Westabhang des Gebirges nach, bis sich ein
Arm der grossen Ebene öffnet. Nach ½ St. erblickt man den Tabor
im NO., und kreuzt die grosse Karawanenstrasse von Aegypten nach
Damaskus; dann überschreitet man in der Ebene einige Bach-
betten
. Nach 20 Min. liegt r. das Dorf Iksâl, das Chesulloth des
Buches Josua, an der Grenze von Sebulon und Issaschar; im N. fallen
die Felsen steil ab: hier liegt der sog. Berg des Herabstürzen (S. 378).
O. von diesem Berg mündet ein steiles Wâdi aus, das man aber nicht
hinaufgeht; man wendet sich mehr l. dem Berge nach, bis man nach
10 Min. auf steilem Wege bergan zu steigen beginnt. Nach 15 Min.
kommt man in ein Thälchen, das man nordwärts verfolgt; nach
5 Min. findet man einen Brunnen (Bîr Abu Yêse), r. das Dorf Yâfa,
das Japhia Jos. 19, 12. an der Grenze von Sebulon. Im Mittelalter
ist die Tradition aufgekommen, dass hier die Heimath des Zebedaeus
und seiner Söhne Jacobus und Johannes gewesen sei. Josephus
befestigte den Ort; doch übertreibt er, indem er behauptet, dass
15,000 von den Bewohnern Japhia’s durch die Römer getötet,
2130 gefangen genommen worden seien. Nach 10 Min. sieht man
oben Nazareth (S. 373) und erreicht es in 20 Min.

Mit einem kleinen Umwege kann von Sûlem aus das Dorf Nain
besucht werden. Man reitet um den steinigen Abhang des Djebel Dahi
herum nach NO., zuerst auf dem eben beschriebenen directen Wege
nach Nazareth, bis man diesen nach 30 Min. l. lässt. Von hier, dem
Fusse des Berges weiter folgend, erreicht man in ½ St. Nain. Dieses
kleine Dorf ist berühmt durch die Erzählung von der Erweckung des
Sohnes der Wittwe (Ev. Luc. 7, 11 ff.). Auch von hier führt ein Weg
nach Nazareth. Nach 30 Min. lässt man Iksâl r. liegen; nach 25 Min. ge-
langt
man zum Berg des Herabsturzes (s. oben).

Ein weiterer Umweg führt von Nain nach ʿEndûr, wiederum um den
Fuss des Hügels herum; die Entfernung beträgt eine kleine Stunde:
Ausser einigen Höhlen ist daselbst nichts von Alterthümern zu bemerken;
das Dorf ist klein und schmutzig. ʿEndûr ist das alte Endor, eine Stadt,
die zu Manasse gehörte. Besonders berühmt ist es durch den Besuch Sauls
bei der hier wohnenden Todtenbeschwörerin am Vorabend der unglück-